Greffen (gl). Die Kolpingsfamilie Greffen und der Spielmannszug In Treue Fest möchten nach Jahren des unfreiwilligen „Ausgelagertseins“ endlich wieder in vollem Umfang ihre angestammte Versammlungsstätte nutzen – das Kolpingheim neben der Grundschule. Die Politik dürfen sie nun hinter sich wissen.
Einstimmig hat der Schul-, Kultur- und Sportausschuss die Stadtverwaltung beauftragt, kurzfristig einen Workshop unter Beteiligung aller interessierten Greffener Vereine und Gruppen sowie der St.-Johannes-Grundschule mit Blick auf eine künftige Nutzung und einen Umbau des Kolpingheims auszurichten. Der Beschluss geht zurück auf einen gemeinsamen Antrag der Kolpingsfamilie und des Spielmannszugs (siehe weiterer Text) vom 16. März sowie auf einen Antrag der CDU-Fraktion vom 19. März.
Im Herbst 2015 mussten die angestammten Nutzer das Kolpingheim verlassen, weil dort fünf Flüchtlingsfamilien untergebracht wurden. Die zogen schon im Frühjahr 2016 wieder aus. Noch sind die Räume nicht vollständig zurückgebaut worden. Auch lagert dort Mobiliar wie Betten. Der Spielmannszug probt dort wieder seit Mitte 2017, während sich die Kolpingsfamilie mit ihren 68 Mitgliedern nach wie vor im Pfarrheim versammeln muss. Die Stadt argumentiert unter anderem, dass das Dachgeschoss von Schule und Kolpingheim sanierungsbedürftig sei und man weitere Schritte auf eine künftige Nutzung abstimmen wolle. Die Schule habe ein Erstzugriffsrecht auf die Räume. Schulleiter Detlev Flottmann teilte nun mit Schreiben vom 2. April mit, das Kolpingheim werde für eine über das jetzige Maß hinausgehende schulische Nutzung nicht benötigt.
Mit ihrem Beschluss haben die Politiker einen Alternativvorschlag der Verwaltung zurückgewiesen: Sie wollte mit einer Entscheidung zum Kolpingheim bis zum Herbst warten, weil dann der aktualisierte Schulentwicklungsplan vorliegen soll. Darin werden Aussagen über die Schülerzahlenentwicklung und den Raumbedarf getroffen. Die Stadt erwartet eine steigende Anzahl der Kinder, die an der St.-Johannes-Schule die Randstunde und die Übermittagbetreuung besuchen. „Falls es mal eine Offene Ganztagsschule dort geben soll, wäre es nicht schlecht, wenn die Räume vorgehalten würden“, gab Fachbereichsleiterin Silvia Lobert zu bedenken. „Ich sehe aber, dass die Mehrheitsmeinung anders ist.“ Sandra Hoffmann sagte für die SPD: „Wir finden die Anträge sehr gut. Klasse, dass die Vereine sich für die Räume interessieren und sie ausbauen wollen.“
Mithilfe beim Umbau des Dachgeschosses
Greffen (amu). Die Kolpingsfamilie Greffen, die seit 2015 übergangsweise das Pfarrheim nutzt, und der Spielmannszug In Treue Fest haben am 16. März einen gemeinsamen Antrag an die Stadt auf „erweiterte Nutzung, Erhaltung und Ausbau des Greffener Kolpingheims“ gestellt. Sie wünschen sich, in den wegen einer notwendigen Dachsanierung bevorstehenden Umbau des Dachgeschosses einbezogen zu werden. „Ein solcher Umbau sollte zukunftsorientiert geplant werden“, schreiben sie. Die beiden Vereine stellen Mithilfe in Eigenleistung beim Innenausbau in Aussicht. Unterschrieben haben den Antrag Mario Fritsche und Jonas Linnemann als Vorsitzende des Spielmannszugs sowie Bernhard Wiedenlübbert und Heiner Hemkemeyer vom Leitungsteam der Kolpingsfamilie.
Außer den Antragstellern hätten auch das Ensemble M-Tune, das Blasorchester und die Jungschützen Interesse an einer Nutzung der Räume für Proben, Sitzungen, Kurse und Lagermöglichkeiten, heißt es – nicht zuletzt, „um die hochfrequentierte Nutzung des Bürgerhauses etwas zu entschärfen“. Der Spielmannszug würde das Kolpingheim an drei Abenden pro Woche nutzen, M-Tune einmal. Hinzu kämen diverse Veranstaltungen der Kolpingsfamilie und anderer Vereine.
©Die Glocke Gütersloh | Harsewinkel | 17.04.2019 | Seite 23
Von unserem Redaktionsmitglied:
Annette Blumenstein